Dornbirner Jugendwerkstätten - so wichtig wie nie zuvor
Die DJW gaben Jugendlichen auch 2021 verlässlich Perspektiven und kamen ohne Kurzarbeit oder Kündigungen durch die unterschiedlichen Pandemie-Wellen.
Dornbirn. Die Coronakrise erwischte Jugendliche auch 2021 mit voller Wucht. Insbesondere junge Menschen aus schwachen ökonomischen Verhältnissen sind Verlierer in diesen herausfordernden Zeiten, vor allem, wenn es um deren Beschäftigungsmöglichkeiten sowie deren Aus- und Weiterbildung geht. Genau hier zeigt sich die Stärke der DJW, welche den Jugendlichen aufgrund der trotz Krise sehr guten Auftragslage verlässlich eine sinnvolle Perspektive geben konnte. So musste 2021 niemand gekündigt oder in Kurzarbeit geschickt werden. Jeder zweite Jugendliche fand einen Arbeits- oder weiterführenden Ausbildungsplatz.
„Das Netzwerk der Jugendwerkstätten ist beachtlich. Es hat uns durch die Pandemie getragen und wesentlich zum Erfolg des vergangenen Jahres beigetragen. Sowohl den Fördergebern AMS, Land Vorarlberg und Stadt Dornbirn als auch den Auftraggebern und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Sozialpartner und des Dornbirner Jugendnetzwerks gebührt Dank und Anerkennung“, sagt Elmar Luger, MSc, DJW-Geschäftsführer und Jugendkoordinator der Stadt Dornbirn. Die Auftragslage blieb auch 2021 dank der langjährigen Vernetzung mit über 300 Auftraggebern aus Firmen, öffentlichen Einrichtungen und privaten Haushalten sehr gut. Einzig die Abteilung Gastroservice spürte die Auswirkungen der Krise stärker, was aber vorübergehend aufgefangen werden konnte.
Vergangenes Jahr wurden 144 Jugendliche – 46 Mädchen und 98 Burschen – aus den Bezirken Dornbirn, Bregenz und Feldkirch in den DJW betreut. Knapp die Hälfte hatte einen Migrationshintergrund, aber rund 80 Prozent davon die österreichische Staatsbürgerschaft. Die betreuten Jugendlichen bringen sich regelmäßig mit Ideen und Verbesserungsvorschläge in den betrieblichen Alltag ein. Ihre Zufriedenheit mit den DJW liegt weiter auf hohem Niveau: Die regelmäßige Mitarbeiterzufriedenheitsbefragung zeigt konstant hohe Ergebnisse. Prof. Dr. Gerald Mathis, Obmann Dornbirner Jugendwerkstätten, dazu: Respekt, Wertschätzung und Chancengleichheit sind zentraler Bestandteil der Jugendwerkstätten. Höchst erfreulich, dass die Jugendlichen dies auch so bestätigen. Jeder und jede Jugendliche hat eine 2., 3. und 4. Chance verdient. Denn wir dürfen es uns nicht leisten, Jugendliche in unserer Gesellschaft zurückzulassen.“
Jugendliche erhalten auch in Krisenzeiten eine Perspektive
Die wichtigsten Säulen des Konzeptes sind neben der Beschäftigungsmöglichkeit die Sozialbetreuung, individuelle Bildungsmaßnahmen, betriebsärztliche Begleitung, Vermittlungsunterstützung sowie Qualitätsmanagement. Zudem wirken die DJW den wegen der Pandemie zunehmenden gesundheitlichen Einschränkungen mit betrieblicher Gesundheitsförderung aktiv entgegen. Beispiele dafür sind Covid-gerechte Seminare zu Ernährung, Bewegung und psychischem Wohlbefinden. Gestärkt werden außerdem Resilienzfaktoren wie Selbstwirksamkeit, -wahrnehmung und -reflexion, Bindung und Netzwerke, Akzeptanz, Lösungsorientierung und Optimismus sowie die Übernahme von Verantwortung inklusive einer Zukunftsplanung.
Die unverzichtbare soziale und wirtschaftliche Funktion der DJW betont die Dornbirner Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann: „Die Jugendwerkstätten sind ein wichtiger Partner in unserem Jugendnetzwerk. Sie bieten vielen Jugendlichen eine sinnvolle Beschäftigung und Perspektive. Gleichzeitig wickeln sie als Dienstleister zahlreiche Aufträge für die Stadt ab. Ich gratuliere den Jugendwerkstätten zu den vielen österreichweiten Auszeichnungen für Betriebliche Gesundheitsförderung und Ökoprofit.“ Darüber hinaus streicht Bernhard Bereuter, Geschäftsführer des AMS Vorarlberg die arbeitsmarktpolitische Bedeutung hervor: „Die Jugendwerkstätten bieten vielen Jugendlichen auf dem Weg in die Arbeitswelt eine Chance. Hier lernen sie erste Arbeitserfahrungen, werden kompetent begleitet und finden einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Die Zusammenarbeit mit dem AMS ist beispielhaft, die Mitarbeiter:innen sind kompetent und sehr engagiert. Darüber hinaus beeindrucken die Jugendwerkstätten mit vielfältigen Zertifizierungen für Umwelt und Gesundheit.“
Jeder zweite Jugendliche konnte 2021 vermittelt werden
Besonders beeindruckt vom erneut hohen Arbeitsmarkterfolg der DJW zeigt sich Wirtschaftslandesrat Mag. Marco Tittler: „Die Jugendwerkstätten sind für das Land Vorarlberg ein wichtiger Partner im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit. Mehr als 100 Unternehmen arbeiten mit den Jugendwerkstätten zusammen. Daher ist es möglich, dass die Jugendlichen vielfältige Tätigkeiten ausprobieren können. Die Vermittlungsquote des Jahres 2021 von 50 % ist österreichweit beachtenswert.“ Möglich wird diese Wirtschafts- und Vernetzungsleistung durch die zahlreichen Auftraggeber, wobei die Stadt Dornbirn nach wie vor der größte davon ist.
Für dieses Jahr sind regelmäßige Initiativen zur „Betrieblichen Gesundheitsförderung“ mit pädagogischen Weiterbildungen für das Stammpersonal, eine Teilnahme am Businessrun und am Stadtlauf geplant. Außerdem wird es soziale Kompetenztrainings, individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten, gesunde Frühstücke, Seminare zu Ernährung, Sexualität, Finanzen und Schuldenprävention geben. Wesentliche Bausteine der Jahresplanung sind das Ökoprofit-Qualitätsmanagement, die Kooperation mit dem Raiffeisen-Basketballclub „Lions“, der Kräuter- und Gemüsegarten sowie diverse Vernetzungsaktivitäten inklusive der bereits erfolgten Teilnahme an der „Jungen Halle“ auf der Messe Dornbirn.
Im Jahr 2021 erhaltene Auszeichnungen und Zertifikate:
• Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung (zum 4. Mal)
• Gütesiegel für Soziale Unternehmen, Rezertifizierung
• ÖKOPROFIT-Zertifikat (zum 17. Mal), erstmalig Ökoprofit+
Fördergeber und Partner:
AMS Vorarlberg, AMS Dornbirn, Land Vorarlberg, Stadt Dornbirn
Vorstand DJW:
Obmann Prof. Dr. Gerald Mathis, Dr. Karoline Rümmele, DI Fritz Studer, Geschäftsführer Elmar Luger, MSc